Bürgerversammlungen in der Gemeinde

Erstmalig veranstaltete die Gemeinde zwei Bürgerversammlungen. Letzte Woche fand in der Isarhalle die „Abendveranstaltung“ statt und speziell für Senioren wurde eigens ein Nachmittagstermin, der sehr gut besucht war, angeboten. Bürgermeister Scheibenzuber hatte eine umfangreiche Präsentation vorbereitet und informierte anhand dieser alle Interessierten über die Finanzen, laufende und bereits abgeschlossene Projekte. Neben der Abarbeitung eingegangener Anträge gab er einen Kurzausblick auf künftige Aktivitäten in der Gemeinde.
Nach der Begrüßung nutzten sowohl der neue Geschäftsleiter, Viktor Schneider, die neue Kämmerin der Verwaltungsgemeinschaft, Vera Petermaier und Nina Seisenberger vom Einwohnermeldeamt die Gelegenheit zur Vorstellung. Schneider war vorher bei der Regierung von Niederbayern, Petermaier vollzog einen Quereinstieg, sie kommt ursprünglich aus dem Bankenbereich und Seisenberger war bisher in der Gemeinde Bruckberg tätig.
Trotz der Pandemie standen viele Themen auf der Agenda, da laut Bürgermeister die Jahre 2020 und 2021 aufzuarbeiten waren. Lediglich auf dem Veranstaltungssektor gab es einen überschaubaren Bericht, hier lag der Schwerpunkt bei den Feierlichkeiten zur 20jährigen Städtepartnerschaft in Illasi/Verona. Die Haushaltsvorberatungen sind abgeschlossen, der Gemeindehaushalt in Summe von gesamt rund 10,3 Millionen wird laut Scheibenzuber Ende April dem Gremium zur Verabschiedung vorgelegt. Die Gewerbesteuer entwickelte sich trotz Corona sehr erfreulich, im Schnitt lagen die Einnahmen bei ca. 2,3 Mio. Die Rücklagen bewegen sich bei derzeit 3,2 Mio. und das ohne Schulden. Im Bereich der Bauaktivitäten berichtete der Bürgermeister über den Zuwachs von Wohnanlagen bzw. dem Angebot an neuen Wohnungen in der Gemeinde in den letzten zwei Jahren. Mit dem noch in diesem Jahr beginnenden Neubau von Wohnungen für betreutes und altersgerechtes Wohnen wird die Zahl der Wohnungen die 100er Marke übersteigen. Die beiden Baugebiete Schlossparkschwaige West und Ost sind weitgehend fertiggestellt, mit der Fortsetzung zur Staatsstraße hin wird sich im nächsten Jahr das Baugebiet Schlossparkschwaige Nord-Ost dazugesellen. Die Reservierungs- und Bewerbungsphase für dieses Gebiet läuft vom 02.05. bis zum 27.05.22. Wichtig bei all der Entwicklung ist der Blick auf die vorhandene Infrastruktur. So berichten die Kindertagesstätten für das kommende Kita-Jahr steigende Zahlen und stehen vor der Auslastungsgrenze. Hier soll die Einführung einer Naturkindergartengruppe ab dem 01.09.22 entgegenwirken. Im schulischen Bereich sind die Planungen für einen Neubau fertiggestellt, die schulaufsichtliche Genehmigung der Regierung liegt bereits vor. Geplanter Start für das Bauvorhaben ist Frühjahr 2023. Im Bereich der allgemeinen Sanierungsmaßnahmen schlägt ein stolzer 6-stelliger Betrag zu Buche. Scheibenzuber nannten hierzu das Industriegleis im Gewerbegebiet, die Feldstraßen, Kanal, Straßen im Ortsbereich sowie die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED. Allein bei der Isarhalle waren für die Erneuerung der Steuerungselektronik, Arbeiten im Sanitärbereich und in der Kegelbahn ca. 60.000 Euro notwendig. Die größte Sanierung in der Gemeinde mit einem Volumen von ca. 2,5 Millionen spielt sich aktuell direkt beim Rathaus ab. Durch den Zukauf des Bankgebäudes wurde ein Anbau errichtet und die Heizungsanlage komplett erneuert. Dazu natürlich die daraus resultierenden Innenausbauarbeiten. Der Bauzeitenplan konnte eingehalten werden, der Umzug ins alte Rathausgebäude ist für Anfang Juni anvisiert. Für den Herbst ist ein „Tag der offenen Tür“ geplant. Im Friedhof errichtete die Gemeinde im Berichtszeitraum eine neue Stelenanlage für 15.000 Euro. Im Rahmen einer großen Pflanzaktion erhielt das Gelände 16 neue Bäume. Die Vorstellung der Anschaffungen für die Feuerwehr wie z.B. Atemschutz, Navi-Geräte für die Einsatzfahrzeuge nahm der Bürgermeister zum Anlass, der aktiven Mannschaft im Namen des Gemeinderats und allen Bürgerinnen und Bürgern für ihren unermüdlichen, ehrenamtlichen Einsatz zu danken.
Für 2023 plant die Telekom im Ortsbereich einen kompletten, eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau. Im Zuge dessen wird die Telekom noch in diesem Jahr auf ihre Kunden zukommen und das Projekt vorstellen. In Kürze wird die Auslegung für das Planfeststellungsverfahren zur Sanierung der A 92 zwischen AS Essenbach und Dingolfing-Ost stattfinden. Scheibenzuber berichtete von einem geplante Ausführungszeitraum von 2024 bis 2033. Wann genau die Autobahn auf Höhe Wörth saniert bzw. je Fahrbahn von 10 auf 12 Meter verbreitert wird, ist noch nicht bekannt. In diesem Planfeststellungsverfahren wird die Gemeinde vor dem Hintergrund des Lärmschutzes und möglicher Folgemaßnahmen die angegebenen Lärmwerte genau prüfen lassen.
Zur Bürgerversammlung gingen bei der Verwaltung einige Anträge ein. Einer bezog sich auf das bereits behandelte Planfeststellungsverfahren der A 92. Ein weiterer Antrag führte Lärmstörungen, ausgehend vom Gewerbegebiet, auf. Dazu liegen nicht nur der Gemeinde, sondern zuständigkeitshalber dem Landratsamt umfangreiche Schriftsätze vor. Seitens des Landratsamtes werden alle Beschwerden bearbeitet, wobei die meisten Verfahren laut Scheibenzuber noch nicht abgeschlossen sind. Der dritte Antrag befasste sich mit der Situation im Kindergarten und der vorhandenen Plätze. Mit einem Ausblick auf die Termine in diesem Jahr beendete Bürgermeister Scheibenzuber die Versammlung. Hierbei erwähnte er u.a. das Ende August erstmalig stattfindende 3-tägige Bürgerfest im Schlosspark als Ersatzveranstaltung für das in diesem Jahr abgesagte Volksfest.